Restaurantgründung ohne Bonitätsprüfung: Anforderungen und Alternative Finanzierungsoptionen

Der Wunsch, Chef eines gut laufenden Restaurants zu sein, sind selten spontane Eingebungen. Stattdessen reift die Idee oft über Jahre hinweg.

Travel@shutterstock.com
Bildquelle: Travel@shutterstock.com

Ein eigenes Restaurant oder ein Café ist für viele ein Lebenstraum. Leider kommt die finanzielle Lage der Verwirklichung oft in die Quere. Denn ohne positive Prüfung der Bonität bekommen Gründer meistens keinen Kredit. Glücklicherweise gibt es aber auch in solchen Fällen Wege, den Wunsch vom gastronomischen Betrieb zu realisieren. Eine Voraussetzung ist natürlich, dass die geltenden Bestimmungen und Anforderungen beachtet werden, damit die erfolgreiche Eröffnung gelingt. Wer die wichtigsten Tipps und Empfehlungen berücksichtigt, darf sich möglicherweise bald schon als stolzer Restaurantgründer bezeichnen. 

Alles beginnt mit einer guten Geschäftsidee

Der Wunsch, Chef eines gut laufenden Restaurants zu sein, sind selten spontane Eingebungen. Stattdessen reift die Idee oft über Jahre und nur wenn sie wirklich rentabel ist, kann sie Erfolg haben. Aus diesem Grund beginnt der Weg in die Gastronomiebranche immer mit einer ausgearbeiteten Geschäftsidee. Bereits im Vorfeld müssen sich Restaurantgründer also ganz genau überlegen, welche Gerichte sie anbieten möchten und wer ihre Zielgruppe ist. Damit verbunden ist auch eine erste Marktanalyse. Wer beispielsweise eine Pizzeria eröffnen möchte, der sollte schauen, wie groß die direkte Konkurrenz durch andere Pizzerien und die indirekte Konkurrenz durch weitere Restaurants ist. Das Ziel muss dabei immer sein, sich ein Alleinstellungsmerkmal (Unique-SellingPoint / USP) zu verpassen, durch das man sich von den Wettbewerbern abhebt.

Konzept und Standort entscheiden über den Erfolg

Im Anschluss gilt es, das konkrete Konzept auszuarbeiten. Dafür braucht es eine detaillierte Aufstellung der Speisen und Getränke, die im Restaurant angeboten werden sollen, ein Plan zum Innen- und ggf. zum Außenkonzept sowie Kalkulationen zum Preissegment mit anschließender Zielgruppenanalyse. Letzteres ist von großer Bedeutung für den richtigen Standort. Sollte die potenzielle Kundschaft sich größtenteils in anderen Stadtteilen oder Ortschaften aufhalten, kann das Konzept und die Speisekarte noch so gut sein: Der Erfolg ist in einem solchen Szenario unwahrscheinlich. Daher müssen Gastronomen die Kunden dort abholen, wo sie leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen. Natürlich spielt dabei auch die Anbindung an die lokale Infrastruktur eine Rolle. Für Personen, die kein eigenständiges Konzept verfolgen, sondern eine Franchise-Filiale eröffnen möchten, ist der Standort für den Erfolg sogar noch entscheidender, da es keinen klassischen USP gibt. Darüber hinaus sollte die Größe der Räumlichkeiten den eigenen Ansprüchen und Anforderungen angemessen sein. Die Überlegungen können anschließend in einem Businessplan festgehalten werden.

Roman Chazov@shutterstock.com
Bildquelle: Roman Chazov@shutterstock.com

 

Voraussetzungen für die Eröffnung einer Gastronomie

Der Betrieb eines eigenen Restaurants setzt die Gründung und Anmeldung eines Gewerbes voraus. Da der Umgang mit Lebensmitteln streng kontrolliert wird, haben Gastronomen einige Anforderungen zu erfüllen, bevor das Gewerbeamt die Genehmigung erteilt. Zentral ist häufig die Gaststättenkonzession. Sie belegt die persönliche Eignung und ist dringend notwendig, wenn in der Gastronomie Alkohol ausgeschenkt werden soll. Folgende Dokumente müssen hierfür beantragt und vorgelegt werden:

  • Auskunft aus dem Gewerbezentralregister: Zuständig hierfür ist das Bundesamt für Justiz in Bonn.
  • Unbedenklichkeitsbescheinigung: Wird vom Finanzamt und der zuständigen Gewerbesteuerbehörde ausgestellt.
  • Polizeiliches Führungszeugnis: Erteilt Auskunft über Vorstrafen oder bestehende Bewährungsstrafen

Möglichkeiten zur Finanzierung ohne Bonitätsprüfung

Die Finanzierung und Finanzplanung ist ein wichtiger Aspekt in jedem Businessplan. Ohne die Möglichkeit einer positiven Schufa-Abfrage oder Bonitätsprüfung sind die Möglichkeiten der Finanzierung stark eingeschränkt. Trotzdem existieren auch für solche Fälle spezielle Angebote. Zum einen gibt es Plattformen, über die sich Geld von privaten Kreditgebern sammeln lässt. Eine andere Möglichkeit sind Angebote von kommerziellen Darlehensgebern, die jedoch mit höheren Zinsen verbunden sein können. Grundsätzlich müssen Gründer sich darauf einstellen, dass die Finanzierung ohne Bonitätsprüfung teurer ist. Trotzdem lohnen sich die zusätzlichen Kosten, wenn das Geschäftskonzept passt. Wer auf einen Kredit verzichten möchte, kann sich außerdem nach einem Geschäftspartner bzw. Investoren umsehen.

Personalplanung

Nur die wenigsten Restaurants kommen ohne zusätzliches Personal aus. Sowohl für die Bedienung als auch das Zubereiten der Speisen braucht es daher fast immer qualifizierte und vor allem zuverlässige Mitarbeiter. Neben den beruflichen Anforderungen müssen Restaurantgründer auch rechtliche Aspekte beachten. Hierzu gehören die Einhaltung der Bestimmungen zum Mindestlohn sowie die korrekte Anmeldung der Mitarbeiter bei der Sozialversicherung. Da in der Gastronomie oft andere und unregelmäßige Arbeitszeiten gelten, müssen zudem die geltenden Arbeitsschutzbestimmungen beachtet werden.

Online- und Offline-Marketing

Früher genügte für den Erfolg eines Restaurants oft schon die Mundpropaganda zufriedener Gäste. Im digitalen Zeitalter ist das Thema Marketing jedoch auch für lokale Gastronomiebetriebe relevant geworden. Stammgäste erzählen nicht mehr nur ihren Freunden und der Familie, wo sie gut essen gehen können, sondern geben auch Online-Bewertungen ab. Dadurch entsteht eine große Reichweite, die Restaurants für sich nutzen sollten. Am besten eignet sich eine geschickte Kombination aus Online- und Offline-Marketing. So können Angebote und Aktionen sowohl per Flyer als auch über die Social-Media-Kanäle beworben werden.