Tourismus in der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie traf die Weltwirtschaft plötzlich und unerwartet. Besonders schwer wurde der Tourismus getroffen.

Tourismus in Zeit von Corona

Die Corona-Pandemie traf die Weltwirtschaft plötzlich und unerwartet. Besonders schwer wurde der Tourismus getroffen, als Ende März alle Flugzeuge am Boden blieben und die Grenzen geschlossen wurden. Der Lockdown machte Reisen beinahe unmöglich. Die Deutschen reisten nicht mehr. Nur zaghaft zeigt sich in den letzten Wochen eine Wiederbelebung des Tourismus. Doch kaum waren die ersten Urlauber wieder im Ausland unterwegs, wurde deutlich, wie zerbrechlich die wiedergewonnene Reisefreiheit war: Noch mitten in den Sommerferien wurden beliebte Ferienregionen der Deutschen erneut zu Risikogebieten erklärt. Wann man wieder ohne Angst vor Corona reisen kann, ist derzeit nicht abzusehen.

Lockdown bringt Tourismus zum Erliegen

Wohl keine andere Branche wurde so hart von der Corona-Pandemie getroffen wie der Tourismus. Lange Zeit war vor allem von China die Rede, wenn in den Nachrichten über den Coronavirus berichtet wurde. Im März 2020 hatte die Pandemie aber endgültig Europa erreicht. Bereits am 9. März wurde ganz Italien zur Sperrzone erklärt. Dieser ersten Schockwelle für die Urlauber sollten weitere folgen: Innerhalb weniger Tage wurden die europäischen Grenzen dichtgemacht.

Wenig später wurden Gaststätten und Hotels im Inland geschlossen. Gäste dürften nicht mehr empfangen werden, um die Ausbreitung des gefährlichen Virus zu verhindern. Viele Gastronomen und Hoteliers fürchten um ihre Existenz. Schließlich sind Gastronomie und Hotellerie zwei Branchen, in denen üppige Rücklagen eine Seltenheit sind. Kaum ein Betrieb verfügte über ausreichend Reserven, um eine wochenlange Schließung zu überstehen. Immerhin halfen die Überbrückungshilfe des Staates und das Kurzarbeitergeld vielen Unternehmen über den Lockdown hinweg. Experten befürchten allerdings, dass eine Pleitewelle die Gastronomie ergreift, wenn die Wirkung der Fördermittel im Laufe der Zeit verpufft.

Reiseveranstalter und Reisebüro suchen nach Alternativen

Nicht weniger hart als die Hotels und Gaststätten wurden die Reiseveranstalter und die Reisebüros betroffen. Erstens wurden viele Reisen storniert. Nicht wenige Mitarbeiter von Reisebüros mussten sogar Überstunden machen, um die große Flut der Stornierungen zu bewältigen. Dabei erwies sich das Reiserecht als Problem für die Branche: Denn wenn eine Stornierung aufgrund einer Reisewarnung erfolgt oder die Reise nicht durchgeführt werden kann, haben die Kunden Anspruch auf Rückerstattung des Reisepreises. Gelegentliche Stornierungen lassen sich im gewöhnlichen Geschäftsprozess einplanen. Massenhafte Absagen und der Totalausfall aller Reisen stellt allerdings eine existenzielle Drohung dar. Viele Reiseveranstalter haben daher das Angebot “Gutscheine statt Rückerstattung” gemacht, um liquide zu bleiben und die Krise überstehen zu können. Experten warnen jedoch, dass diese Vorgehen rechtlich nicht einwandfrei abgesichert ist. Noch immer gewährt der Gesetzgeber den Kunden einen Anspruch auf Rückerstattung.

Dabei könnten die Unternehmen liquide Mittel gerade jetzt gebrauchen. Denn aktuell werden deutlich weniger Reisen verkauft als in den letzten Jahren. Der Umsatz geht drastisch zurück. Selbst Reiseziele, die nach dem Lockdown ohne weitere Auflagen wieder erreichbar sind, haben an Attraktivität verloren. Denn die Menschen sind deutlich zurückhaltender und zögerlicher. Viele wollen zunächst die weitere Entwicklung abwarten, bevor sie zu einer Urlaubsreise aufbrechen. Nicht wenige Experten gehen davon aus, dass sich der Tourismus erst 2022 von den Folgen der Krise erholt haben wird.

Derweil suchen die Reiseveranstalter und Reisebüros nach Alternativen. Denn bei allen Schreckensszenarien hat die Coronakrise auch viele kreative Ideen hervorgebracht. Gewiss werden in nächste Zeit kreative Reiseideen entstehen.

Inlandstourismus legt zu!

Nachdem die erste Welle der Pandemie abgeflaut ist, zeigt sich schon jetzt ein Gewinner: Der Inlandstourismus. Nicht wenige Menschen scheuen die Reisen ins Ausland. Denn weite Teile des europäischen und außereuropäischen Ausland gelten auch jetzt noch als Risikogebiete. Die Angst vor Ansteckungen und die Befürchtungen, dass Land im Falle eines erneuten Lockdowns nicht rechtzeitig verlassen zu können, sind die wesentlichen Gründe dafür, sich nach sicheren Reisezielen umzusehen.

Hier kann das Reiseland Deutschland punkten. Tatsächlich profitiert der Inlandstourismus von der aktuellen Situation. In den Sommermonaten konnten sich die Städte an Nord- und Ostseeküste kaum vor den Besuchermassen retten. Überall berichten Naherholungsgebiete von hohen Besucherzahlen. Viele Campingplätze sind bis weit in den Herbst hinein ausgebucht. Wanderwege werden neuentdeckt, so manches unbekannte Museum freut sich über neue Besucher.

Inlandsreisen liegen durch die Corona-Krise voll im Trend

Das Gute liegt so nah! Das ist eine Erkenntnis, die viele Urlauber im Coronajahr 2020 gemacht haben. Sicherlich wird es nach der Entwicklung eines Impfstoffes wieder unbeschwerte Fernreisen geben. Der Inlandstourismus wird sich allerdings weiterhin behaupten können, weil viele Menschen 2020 gelernt haben, dass es auch in der nächsten Umgebung sehr schön sein kann. Besonders reisen mit Wohnmobilen liegt durch die Corona-Pandemie voll im Trend.